Lieber gebraucht kaufen statt neu!
Rebuy, asgoodasnew, Back Market und Co.
Im Alltag nutzen wir ständig das Handy, Tablet, Smartwatch und Co. Doch fast täglich suggeriert uns Werbung, dass es bereits neuere, bessere Technologien gäbe und verlockt mit praktischen Features, das aktuelle Gerät gegen ein neueres Modell einzutauschen. Das geht ganz schön ins Geld und außerdem werden dabei jährlich Millionen von Tonnen an Elektroschrott produziert, die vor allem zu Lasten unserer Umwelt gehen.
Aus diesem Grund hat sich ein beliebtes Modell etabliert – statt den Vollpreis für ein neues Produkt zu zahlen, warten wir lieber etwas ab, bis die nächste Generation auf den Markt kommt. Dann kann das gewünschte Gerät einfach gebraucht gekauft werden und wir sparen dabei ordentlich Geld.
Gebrauchte oder generalüberholte Geräte sind außerdem deutlich nachhaltiger als neue. Neben CO2-Emissionen spielen auch die benötigten Rohstoffe eine Rolle: In einem Smartphone stecken beispielsweise über 30 unterschiedliche Metalle. Gebrauchte Handys sind meist in einem guten Zustand und unterscheiden sich kaum von den neueren Modellen. Durch den Kauf eines gebrauchten Teils kann sichergestellt werden, dass die bereits existierenden Elektrogeräte auch maximal effizient genutzt werden. Deshalb ist gebraucht kaufen nicht nur für uns günstiger, sondern kommt auch der Umwelt zugute.
Vom Händler oder Privatperson?
Schnäppchenjäger haben eine große Menge Online-Marktplätze (Kleinanzeigen, Vinted), aber auch offizielle Seiten von Händlern zur Auswahl (Rebuy, asgoodasnew, Back Market, clevertronic). Hier können Preise verglichen und das beste Angebot herausgepickt werden, denn auch Elektronik-Anbieter haben sich längst auf das so genannte “Recommerce” spezialisiert. Ihr System: Gebrauchte Ware wieder aufkaufen, von Experten generalüberholen lassen und dann an Interessenten weitervertreiben.
Zwar ist gebrauchte Elektronik vom Händler meist etwas teurer als bei Privatpersonen, der Vorteil hierbei ist allerdings, dass die Geräte fachgerecht geprüft werden und wir als Käufer über Gewährleistung und Widerrufsrechte verfügen.
Wer sich etwas mit Elektronik auskennt, der kann beim Gebraucht-Kauf nochmal ordentlich sparen – hier ist es üblich, dass Käufer und Privatverkäufer über einen fairen Preis verhandeln, bis ein Geschäft zustande kommt. Meist kommen hier günstigere Deals zustande als beim Händler, allerdings ist ein späterer Umtausch des Produktes bei privaten Anbietern nicht mehr möglich.
Darauf solltet ihr achten:
Smartphones und Tablets:
Bei Elektrogeräten solltet ihr einen Blick auf alles werfen, was sich mit der Zeit abnutzen kann. So kann sich zum Beispiel die Laufzeit des Akkus nach vielen Ladezyklen verschlechtern und weniger Leistung erbringen als noch bei neuen Geräten. Beim Händler werden die Akkus oftmals komplett ausgetauscht und haben meist noch eine Leistung von mindestens 80%.
Als Faustregel kann man sich merken, dass ein Akku bei normaler Nutzung (1x am Tag laden) mindestens zwei Jahre lang voll funktionsfähig ist, bevor die Kapazität langsam abnimmt. Bei einigen Smartphones lässt sich diese sogar in den Einstellungen überprüfen. Handyakkus sind am stärksten betroffen, denn schließlich nutzen wir sie täglich. Tablets dagegen kommen seltener zum Einsatz, weshalb ihr hier sorglos auch auf ältere Produkte zurückgreifen könnt.
Fernseher:
Fernseher stehen meist an einem geschützten Ort und werden in der Regel nur ein paar Stunden am Stück genutzt. Dadurch sind Abnutzungserscheinungen eher selten. Nur bei OLED-Geräten und besonders ehemaligen Ausstellungsstücken sollte man vorsichtig sein – die Fernseher werden meist mit extrem hoher Helligkeit betrieben und laufen in Dauerschleife oder zeigen sogar statische Bilder wie Fotos, wodurch es passieren kann, dass sich die Farben auf dem Bildschirm “einbrennen”. Schaltet den Fernseher also zumindest einmal an und betrachtet das Display auch mit verschiedenen Helligkeits- und Farbeinstellungen, bevor ihr ihn mit nach Hause nehmt.
Ein Fernsehgerät sollte außerdem nicht älter als vier Jahre sein, wenn ihr Wert auf die Unterstützung neuester Standards (z.B. HDR) oder flüssige Verwendung von Apps (z.B. Netflix) legt.
Konsolen:
Vor dem Kauf sollte man, wie bei allen Geräten, auch die Konsole kurz in Betrieb nehmen und überprüfen, ob sich Lüfter und Laufwerk normal anhören. Außerdem sollten alle zugehörigen Controller getestet werden. Sind hier etwa die Joysticks nicht mehr fest oder Knöpfe abgegriffen, lässt das auf Behandlung und Alter der Konsole zurückschließen. Beachtet, dass auch die Controller Akkus haben und sich deren Laufzeit verkürzen kann. Ebenso wichtig ist ein Blick auf die Anschlüsse der Stromkabel – die sollten keinesfalls ausgeleiert sein, da es so schnell zu störenden Wackelkontakten kommmen kann.
Fragt bei Konsolen immer nach, ob das Gerät zuvor bereits einmal defekt war und ob es zur Reparatur beim Hersteller eingesendet wurde.
Kameras:
Bei Kameras gibt es viel zu beachten. Am besten werft ihr einen genauen Blick auf Objektiv und Bildsensor und stellt mit ein paar Probe-Bildern sicher, dass sie weder Schmutz noch Schäden aufweisen.
Smartwatches:
Bei Uhren sind die Produktionszyklen noch kürzer als bei Smartphones – gut für alle Gebrauchtkäufer! Denn das bedeutet, dass in der Regel schon bei der Einführung der neuen Produktreihe die letzte Generation stark im Preis sinkt. Entsprechend sinkt der Wiederverkaufswert aus zweiter Hand, wodurch man ein paar echte Schnäppchen schlagen kann.
Bei Smartwatches ist vor allem wichtig, dass sie staub- und wasserdicht sind. Um das zu gewährleisten, solltet ihr beim Kauf nachfragen, ob der Akku oder das Display schon einmal ausgetauscht worden sind.
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